Video - Fußabdrücke für das Klima
Einen Vormittag lang gehörte die Gymnasiumstraße vor unserer Schule nicht den Autos, sondern den Schülerinnen und Schülern der 3A und 3C.
Im Rahmen eines Straßenmalwettbewerbs zur Europäischen Mobilitätswoche setzten unsere Schüler ein buntes Zeichen für klimafreundlichen Verkehr. Der farbenprächtige Aufruf „GEH ZU FUSS“ und hunderte „chromo-ökologische“ Fußabdrücke sollen uns alle zum Nachdenken und Handeln anregen.
Bilder: Airclick/Fotoatelier Winkler
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Am 25. September 2019 erwartete die Sprachenschüler und Schülerinnen ein besonderes Highlight: Sister Lucy aus Pune, Indien, besuchte unsere Schule mit ihrem Team und erzählte von „ihren“ Kindern, die sie in ihren Maher-Häusern aufzieht und in die Schule schickt, Obdachlosen und psychisch Kranken, die sie von der Straße aufliest und ihnen ein Dach über dem Kopf und liebevolle Betreuung anbietet. Im Rahmen des Solarkocher-Indien-Projektes (kurz SKIP), an dem unsere Schule seit mittlerweile fast 20 Jahren mitarbeitet, entstand eine wechselseitige Beziehung zum Maher-Projekt und Sister Lucy, die unsere Schule schon mehrmals besucht hat. Diesmal begleitete sie Mangesh, ein junger Mann mit ausgezeichnetem Studienabschluss, der in seiner Schulzeit vom indischen Präsidenten höchstpersönlich als bester Schüler Indiens ausgezeichnet wurde, der dann selbst seine Geschichte erzählte: wie er mit 6 Jahren zu Sister Lucy kam, die ihn umarmte und in ihr Haus aufnahm, weil er sonst keinen hatte, und als Angehöriger der Kaste der „Unberührbaren“ sonst keine Unterstützung bekommen hätte, und wie dieser besondere Tag sein Leben änderte und sein zweiter Geburtstag wurde.
Besonders schwer beeindruckte uns am Schluss der Veranstaltung Mangeshs „Überraschung“: er tanzte mit den Schülern und allen Ehrengästen einen Bollywood-Tanz voller Lebensfreude und Elan – das war nicht nur ein großer Spaß, sondern auch ein Schritt in Richtung Völkerverständigung und Überbrückung kultureller Differenzen. In einem anschließenden Workshop mit der Gruppe aus Indien erfuhren dann zwei Sprachenklassen noch Details zum Schulleben der Kinder in Indien und konnten persönliche Fragen stellen. Die ganze Veranstaltung fand natürlich auf Englisch statt – eine praktische Anwendung der im Unterricht erworbenen Fertigkeiten!
Insgesamt eine sehr lehrreiche und nachdenklich stimmende Erfahrung!
Wir sind Zeugen: Weltweit formieren sich SchülerInnenproteste zur Fridays for Future-Bewegung. Jugendliche möchten die Elterngeneration zum Umdenken bewegen. Um Umwelt und uns selbst zu retten, müsse man rasch den „Kurs ändern“, mahnte der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan (1931-2018). Das Gymnasium St. Johann/Pg. versucht, genau das zu tun und startet eine bundesweit bislang herausragende Unternehmung. Die Schule möchte Plastikprodukte verbannen und damit ihrem Ruf weiter gerecht werden, denn die Bildungseinrichtung wurde – wie schon Kofi Annan – mit dem Energy Globe Award ausgezeichnet.
Wir sind Gewohnheitstiere: Dem Kunststoff den Kampf ansagen, das ist angesichts unserer Alltagsrituale und der finanziellen Interessen bestimmter Branchen gar nicht einfach. Wer sich einen Eistee gönnt, bekommt ihn in einer Plastikflasche. An ihr verdienen Hersteller, die Erdölindustrie und der Gastronom. Und diese Flasche benötigt 450 Jahre, um zu verrotten, und das für fünf Minuten Trinkgenuss. Dass es aber nicht immer Plastik sein muss, zeigte eine Aktion im Mai 2019. Nachdem der Getränkeautomat im Foyer des Gymnasiums deaktiviert wurde, sank der Plastikabfall um 90%. Verdurstet ist dabei übrigens niemand.
Wir sind verantwortlich: Als Klimabündnis-Schule setzt das Gymnasium im Unterricht und in Großprojekten derzeit mehrere Schritte und einer davon betrifft die gesamte Einrichtung. In Zusammenarbeit mit der österreichischen Firma Biodora, dem Elternverein und der e5-Stadtgemeinde wurden den SchülerInnen verschließbare doppelwandige Thermosflaschen, mitfinanziert von der Stadt, zum vergünstigten Verkauf angeboten. Die Gefäße passen genau unter die Saftspender und machen Plastikflasche und Wegwerfbecher überflüssig. Dieses Projekt ist aber noch nicht abgeschlossen, so könnten in Zukunft stabile Jausenboxen aus Stärke und organischen Bestandteilen die Erdöl-Plastiksackerl ersetzen. Ein Leben ganz ohne Plastik ist zwar damit noch nicht erreicht, aber sicher ein geschärftes Bewusstsein: „Weniger Plastik ist Meer!“, so lautet der Slogan, den SchülerInnen zu diesem Thema entworfen haben.
Ganz nach dem Motto: „Plastikfrei ab Mitte Mai“ beschäftigten sich die heurigen fünften Klassen mit dem Projekt #PlastikfreieSchule. Um für die Flaschen und der dazugehörigen Plastikminimierung zu werben, designten die Schüler und Schülerinnen neben Werbeplakaten und Hashtag-Sprüchen auch folgenden Werbefilm. In diesem Sinne heißt es ab nun: „Auffüllen statt Müllen“ #Die Uhr plas(tickt)!
Wie jedes Jahr beteiligte sich auch heuer wieder unsere Schule am Tag der Sonne der Gemeinde St. Johann im Pongau unter der Gesamtleitung von e5 – Projektleiterin Karin Schönegger. Die 3C mit Sandra Farfeleder informierte als „Experten“ die Passanten und kochte mit Richard Reicher mit dem Solarkocher Würstel, um zu veranschaulichen, wie sogar in unseren Breiten Kochen mit Energie aus der Sonne funktionieren kann. Interessierten wurde von den SchülerInnen erklärt, welche Vorteile die Verwendung dieser Solarkocher in Indien gegenüber herkömmlichen Kochmethoden hat – es gibt dort sogar schon ein rauchfreies Dorf! Oder eine Pilgerstätte, in der jeden Tag 30.000 Arme mit Essen versorgt werden, das nur mit Sonnenenergie gekocht wurde. Die 4B mit Elisabeth Fuchs kochte dazu indische Gerichte, die gegen Mittag auf dem Schifferplatz serviert wurden. Als besondere Gäste waren die 1A mit Marita Atzlinger und die 1D mit Sandra Strasser eingeladen: beide Klassen hatten im Frühjahr für die Gemeinde Müll gesammelt und den Erlös dafür an das Solarkocher Indien Projekt (SKIP) des Gymnasiums gespendet. Auch die 4A besuchte uns mit Regina Oberholzner, die gleich eine Probefahrt mit dem e-Auto der Gemeinde unternahm. Viele weitere SchülerInnen und LehrerInnen, auch zum Beispiel von der Volksschule am Dom, schauten vorbei und waren an dem Projekt interessiert. Insgesamt wurden an diesem Tag 219,36€ für das SKIP-Projekt gesammelt – ein großes Lob an alle Beteiligten!
für unser SKIP Solarkocher Indien Projekt
Unsere Schule gewann am Mittwoch, 3. April 2019, den Energy Globe Award 2019 in der Kategorie Jugend und setzte sich damit gegen starke Mitbewerber wie die Universität Salzburg, die HTL Hallein oder die Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg mit ebenfalls spannenden Projekten durch.
Unser eingereichtes Projekt konnte mit zwei wesentlichen Kriterien punkten: Langfristigkeit und Globalität. Seit mittlerweile fast 20 Jahren kooperiert das BG/ BRG/ BORG St. Johann/ Pg. mit INTERSOL Salzburg und unterstützt immer wieder die Finanzierung von Solarkochern in Indien. Das Patent für diesen Solarkocher wurde von Dieter Seifert entwickelt und gratis zur Verfügung gestellt, sodass jede/r diesen Kocher nachbauen darf/ kann. Ganze Dörfer wurden in Indien dadurch mittlerweile rauchfrei – die großen Vorteile bestehen in der Unabhängigkeit von Holz, auch der Aufgabe des Holzsammelns – eine sehr zeitaufwändige Aufgabe der Mädchen, die oft stundenlang dafür unterwegs waren und deren Schulbesuch dadurch beeinträchtigt war – oder Kuhmist, der beim Verbrennen raucht und stinkt, wodurch auch die Gesundheit der Frauen – die für die Essenszubereitung zuständig sind – verbessert wird. Außerdem ist der Solarkocher langfristig kostengünstig Im Vergleich zu den teuren Flaschen Gas, die sonst angekauft werden müssen, oder Kerosin.
In unserer Schule fanden im Zuge dieses S.K.I.P Solarkocher für Indien Projekts eine Vielzahl an Aktivitäten statt: jedes Jahr sammeln zwei Klassen Müll für die Gemeinde St.Johann, die das „erarbeitete“ Geld für unsere Solarkocher in Indien spendet; es wird indisch gekocht, am Tag der Sonne der Gemeinde St. Johann informiert und immer wieder der Solarkocher auch in St.Johann zum Einsatz gebracht: dann bauen Schüler das Gerät auf und kochen darauf, um in eigener Erfahrung die Vorteile zu erleben, wenn Sonnenenergie schlau genutzt wird. 2003 durfte sogar eine Gruppe Schüler eine Reise nach Indien antreten, um sich vor Ort von den Gegebenheiten zu überzeugen und die interkulturelle Verständigung zu stärken. Sister Lucy, die in Indien das Maher-Projekt als Lebensprojekt aufgebaut hat, und Deepak Gadhia, unser Solarexperte und Projektpartner in Indien, besuchten auch bereits mehrere Male mit einer Gruppe Mitarbeiter unsere Schule – auch bei dieser Gelegenheit wurden die Spenden, die unsere Schüler gesammelt haben, persönlich überreicht.
Der größte Dank für die stete Arbeit am S.K.I.P.-Projekt gebührt Elisabeth Fuchs und Richard Reicher, die von Anfang an dabei waren, und mittlerweile auch einige NachfolgerInnen im Lehrkörper angeleitet und einbezogen haben, sodass das Projekt hoffentlich noch viele weitere Jahre fortgesetzt werden wird.
Unsere Ernennung zur Klimabündnis Schule feierten wir mit einem Festakt im Turnsaal gemeinsam mit zwei Vertretern der Klimabündnis Partnergemeinde vom Rio Negro, die zu uns gekommen waren, Bürgermeister Günther Mitterer und VertreterInnen des Klimabündnis St. Johann.
Die brasilianischen Besucher erzählten auf Englisch und Brasilianisch über die Lebensbedingungen am Amazonas und die massiven Umweltprobleme, die sich für ihr Dorf am Rio Negro durch den Klimawandel ergeben.
Am 19.11.2018 besuchte die 1.C Klasse den Welt-Laden in St. Johann um Details über "Fairen Handel" mit Kakao zu erfahren. Von der Pflanze, die eine Mama-Schattenpflanze braucht - bis zur köstlichen, fair gehandelten Schokolade lernten die SchülerInnen alles kennen. Da schmeckten die Süßigkeiten umso besser!!